Reiseapotheke: Was hineingehört und warum sie so wichtig ist
Ob Strandspaziergang, Bergwanderung oder Städtetrip: Ein Urlaub ist immer Anlass zur Freude. Unangenehm wird es jedoch, wenn eine Wunde oder Erkrankung auftritt. Dann müssen möglichst schnell passende Medikamente zur Hand sein, um die Ferien nicht im Bett verbringen zu müssen. Eine Reiseapotheke ist daher für jeden Urlaub Pflicht.
Warum soll ich überhaupt eigene Medikamente mitnehmen?
Zunächst ist es natürlich wichtig, im Urlaub die Medikamente vorrätig zu haben, die man auch wirklich benötigt. Bei regelmäßig eingenommenen Medikamenten sollte deshalb ein möglichst englischsprachiges, ärztliches Attest vorliegen, das die Mitnahme der Packung am Flughafen rechtfertigen kann. Doch auch bei simplen Schmerzmitteln ist es sinnvoll, ein Medikament einzupacken, dessen Verträglichkeit bereits bekannt ist, statt ein neues ausprobieren zu müssen.
Weiterhin kann es schwierig sein, akut notwendige Medikamente im Ausland auch zu finden. Vielleicht hat die Apotheke geschlossen, das Medikament ist nicht auf Lager oder die Mitarbeiter sprechen die Sprache der Urlauber nicht. Und selbst wenn Urlauber ein Medikament erhalten haben, können sie nicht immer auf dessen Qualität vertrauen: Besonders in Afrika und Asien finden sich am Markt viele Fälschungen. Es macht daher immer Sinn, die eigenen Medikamente mit in den Urlaub zu nehmen.
Welche Krankheiten können im Urlaub auftreten?
Verletzungen und Krankheiten im Urlaub können viele Ursachen haben. Reiseübelkeit und ein verdorbener Magen durch ungewohntes Essen machen hier erst den Anfang. Häufig sind auch Blasen vom Wandern, Insektenstiche, Sonnenbrände, aber auch Fieber- und Durchfallerkrankungen. In tropischen Urlaubsgebieten können sich Reisende gar mit Malaria oder Gelbfieber infizieren, wenn sie nicht ausreichend auf sich achten.
Aber auch bestehende Allergien sollten nicht außer Acht gelassen werden. In anderen Ländern können die Blütezeiten für Pflanzen anders aussehen. Deshalb sollten sich gerade Pollenallergiker vor dem Urlaub unbedingt informieren, ob die Reisezeit für sie geeignet ist und welche Medikamente sie benötigen werden.
Checkliste: Was gehört in eine gute Reiseapotheke?
Wer regelmäßig Medikamente einnimmt, zum Beispiel gegen chronische Erkrankungen, muss diese natürlich auch auf Reisen mitnehmen. Dabei sollte mindestens ein anderthalbfacher Vorrat vorhanden sein, falls etwas verloren geht. Ansonsten können Urlauber sich an der folgenden Grundausstattung für ihre Reiseapotheke orientieren:
– Wundversorgung: Wunddesinfektionsmittel, Pflaster und Mullbinden, sterile Kompressen, Schere und Klebeband, Splitterpinzette, Dreieckstuch.
– Fieberthermometer – nicht aus Glas, denn dieses zerbricht zu schnell.
– Schmerz- und Fiebermittel, bestenfalls Paracetamol.
– Medikament gegen Durchfall, eventuell auch Elektrolytpulver zum Ausgleich des Wasserverlusts.
– Augentropfen und ein abschwellendes Nasenspray.
– Insektenabweisende Mittel und ein Antihistaminikum.
– Sonnencreme, After-Sun und eine kühlende Salbe gegen Sonnenbrand.
– Medikamente gegen Allergien.
– Gegebenenfalls Verhütungsmittel.
Was muss ich bei der Reiseapotheke beachten?
Die meisten Medikamente sollten bei Temperaturen von unter 25 Grad gelagert werden, zum Beispiel in einer dunklen Schublade oder unter dem Beifahrersitz. Wer in ein sehr warmes Land reist, sollte hitzeempfindliche Medikamente wie Kapseln oder Zäpfchen zuhause lassen und stattdessen auf resistentere Tabletten umstellen.
Auch beim Transport im Flugzeug gelten bestimmte Regeln: Flüssigkeiten, dazu zählen auch Cremes, dürfen nur in Behältern von maximal 100 Millilitern mitgeführt werden. Für verschreibungspflichtige Medikamente benötigen Urlauber möglicherweise ein Attest. Zudem sollte in Betracht gezogen werden, dass jedes Gepäck verloren gehen kann – Medikamente sollten also sowohl in den Koffer als auch ins Handgepäck gepackt werden.
Zuletzt sollten Reisende bei längeren Trips die Zeitverschiebung beachten. Für Medikamente, die zu einem festen Zeitpunkt eingenommen werden müssen, muss die Uhrzeit der Einnahme selbstverständlich angepasst werden. Ansonsten wird eventuell die Wirkung des Medikaments beeinträchtigt, so zum Beispiel bei der Anti-Baby-Pille.